Neue Regelungen für Photovoltaik-Anlagen
Das ändert sich 2025
Ab Februar 2025 treten wichtige Änderungen für Photovoltaik-Anlagen-Betreiber in Kraft. Neben einer geringeren Einspeisevergütung bringen das Solarspitzengesetz und das ZEREZ-Register neue Vorgaben mit sich. Diese Maßnahmen sollen das Stromnetz stabilisieren und den Eigenverbrauch von Solarstrom erhöhen. Hier ein Überblick über die wichtigsten Neuerungen:
Einspeisevergütung: Ab Februar erneut gesenkt
Die Einspeisevergütung für Solarstrom wird alle sechs Monate um ein Prozent reduziert. Seit dem 1. Februar 2025 gilt ein neuer Vergütungssatz für Anlagen, die ab diesem Zeitpunkt ans Netz gehen. Die Höhe der Vergütung hängt von der maximalen Leistung der Anlage und der Einspeisungsart ab:
- Für Anlagen bis 10 Kilowattpeak (kWp): 7,95 Cent pro Kilowattstunde
- Für Anlagen ab 10 kWp: 6,88 Cent pro Kilowattstunde
Da die Vergütungssätze mittlerweile vergleichsweise niedrig sind, lohnt sich der Eigenverbrauch des selbst erzeugten Stroms mehr als die Einspeisung ins öffentliche Netz. Wichtig zu wissen: Die Vergütungshöhe zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme bleibt für 20 Jahre fest.
Solarspitzengesetz: Steuerung der Einspeisung bei negativen Strompreisen
Das Solarspitzengesetz soll im März 2025 in Kraft treten und die Einspeisung von Solarstrom besser steuern. Zwei zentrale Punkte sind für private Anlagenbetreiber besonders relevant:
- Keine Einspeisevergütung bei negativen Strompreisen: Wenn das Stromangebot an sonnigen Tagen die Nachfrage übersteigt, kann der Börsenstrompreis ins Negative rutschen. In diesem Fall entfällt künftig die Einspeisevergütung für neue PV-Anlagen. Das soll Betreiber dazu motivieren, mehr Strom selbst zu verbrauchen – etwa durch Speicherlösungen oder Energiemanagement-Systeme. Positiv: Die Zeiträume ohne Vergütung werden am Ende der 20-jährigen Vergütungsdauer wieder ausgeglichen.
- Pflicht zur Installation intelligenter Messsysteme: Smart Meter und Steuerboxen werden verpflichtend, damit Netzbetreiber die Einspeisung bei drohender Netzüberlastung regulieren können. Die Installation übernimmt der Messstellenbetreiber. Fehlt die Messtechnik, wird die Einspeiseleistung auf 60 % der Anlagenleistung begrenzt.
Diese Regelungen betreffen nur Anlagen, die nach Inkrafttreten des Gesetzes installiert werden.
ZEREZ-Register: Pflicht zur Zertifikatsmeldung
Seit dem 1. Februar 2025 müssen alle neuen PV-Anlagen sowie deren Komponenten im Zentralen Register für Einheiten- und Komponentenzertifikate (ZEREZ) erfasst werden. Dadurch soll der bürokratische Aufwand reduziert und die Anmeldung bei Netzbetreibern erleichtert werden. Hersteller sind für die Hinterlegung der Zertifikate verantwortlich. Allerdings sind noch nicht alle Zertifikate verfügbar – daher sollten Anlagenbetreiber vorab prüfen, ob ihre geplanten Komponenten bereits im Register gelistet sind. Falls ja, genügt bei der Anmeldung die Vorlage der ZEREZ-ID.
Wirtschaftlichkeit und neue Anpassungsstrategien für Betreiber
Für Betreiber von Photovoltaikanlagen bedeutet die neue Gesetzeslage, dass sich ihre Planungen stärker auf den Eigenverbrauch und die Speichertechnologie konzentrieren sollten. In den letzten Jahren wurden Batteriespeicher effizienter und kostengünstiger, sodass sie eine attraktive Option für Haushalte darstellen, die möglichst unabhängig vom Stromnetz werden wollen.
Darüber hinaus gibt es staatliche Förderungen für Speicherlösungen, die den Umstieg auf eine autarke Solarstromnutzung erleichtern. Durch den gezielten Einsatz von intelligenten Energiemanagement-Systemen können Betreiber sicherstellen, dass sie ihren erzeugten Strom optimal nutzen, indem sie ihn zu den verbrauchsstärksten Zeiten einsetzen oder in Batteriespeichern zwischenspeichern.
Fazit: Fokus auf Eigenverbrauch und Netzstabilität
Während die neuen Regelungen auf den ersten Blick Einschnitte bedeuten, bleibt die langfristige Wirtschaftlichkeit von PV-Anlagen erhalten. Die sinkende Einspeisevergütung war bereits absehbar, und das Solarspitzengesetz schafft Anreize für eine effizientere Nutzung des eigenen Solarstroms. Wer auf intelligente Energiemanagement-Systeme und Speicherlösungen setzt, kann die Neuerungen sogar zu seinem Vorteil nutzen und sich unabhängiger vom Strommarkt machen.
Zusätzlich sollten sich zukünftige Anlagenbetreiber rechtzeitig über neue Förderprogramme informieren, die den Ausbau erneuerbarer Energien unterstützen und den Umstieg auf eine nachhaltige Energieversorgung erleichtern.